THE DRAMA OF THE GIFTED SON – The life story of Martin Miller
by Daniel Howald
Documentary feature, 100’, DCP, Dolby Surround 5.1
SYNOPSIS
Martin was rejected by his mother who treated and raised him with narcisstic coldness, beaten and humiliated by his unnecessarily strict father. A childhood without love. His mother dominated and exercised control over him until he was an adult. At thirty he was close to suicide.
This story could be a typical case study from the book „ The drama of the gifted child.“ Sales in the millions made the author, a woman known for her great empathy for children, world famous. Her name was Alice Miller, a Swiss psychoanalyst with Polish roots. She was the first in Switzerland to break the silence concerning the tabu theme oft the sexual abuse of children. Her services are great, both as an intellectual and specialist in child development.
But Martin is no case study out of Alice Miller’s book, he is her son. Martin Miller, 66, psychologist in Uster, Switzerland
The story begins here. Alice Miller dies and her son wants finally to understand the contradiction between the famous childhood specialist and the destructive mother he knew. At last he discovers what stood between him and his mother – the greatest drama oft the 20th century, the Shoa, the persecution of the Jews. Young Alice Miller just manages to escape the Nazi pogrom and negates this trauma a life long. Martin, born in the security of Switzerland, the son of an extremly traumatized mother, becomes the transgenerational victim of the Nazi crimes.
Today, 60 years later, he is at last beginning to find joy in life.
ANMERKUNGEN DES AUTORS
Das Drama des begabten Kindes hat Alice Miller weltberühmt gemacht. Einfach aber präzise erfasst sie in diesem Buch komplexe Zusammenhänge der seelischen Entwicklung des Kindes und entwickelt dabei gleichzeitig die Psychoanalyse kritisch weiter. Millers Text war selbstverständliche Pflichtlektüre eines geisteswissenschaftlichen Studiums. Und es war eine bereichernde Lektüre.
Als nun ein Vierteljahrhundert später Martin Miller sein Buch „Das wahre Drama des begabten Kindes“ publizierte, ahnte ich, dass sich mein Bild von Alice Miller verändern würde. Und tatsächlich ist ein völlig neues Bild dieser Frau entstanden. Aber statt einer Demontage der berühmten Kindheitsforscherin taten sich tiefere Schichten von Verstehen auf.
Es ist wahr, dass Alice Miller als Mutter das Gegenteil lebte von dem, was sie als Kindheitsforscherin vertrat. Aber genauso wahr ist, dass es dafür schwerwiegende Gründe gibt. Die traumatisierende Mutter war selbst eine schwerst traumatisierte Frau. Diese komplexen und schicksalhaften Verknüpfungen von Biographien aufzuzeigen, ist Martin Millers grosses Verdienst.
Irenka Taurek, Alice Miller’s cousin
Mir war sofort klar, dass es dazu einen Dokumentarfilm geben muss, der tiefe Einblicke in diese tragische mit den Gräueln der Nazizeit verquickte Geschichte gibt. Nicht oft in einer Lebensgeschichte verbinden sich das Individuelle, das Politische und Zeitgeschichtliche so stark miteinander. In den Biographien von Mutter und Sohn spiegelt sich die Barbarei der Naziverbrecher bis heute.
Dass grosse Traumata transgenerational vererbt werden, wird schon seit längerer Zeit diskutiert. Martin Miller kann erzählen, was transgenerationale Übertragung im gelebten Leben wirklich bedeutet und wie man damit umgeht. Und das in Verbindung mit Alice Miller, die so auf tragische Weise bei ihrem eigenen Kind versagte und so die Richtigkeit ihrer eigenen Thesen, die empathische Zuwendung zum Kind, beweist. Diese Verdichtung des Privaten mit dem Politischen, diese Überkreuzung des Historischen mit dem Menschlich-Existentiellen machen diesen Dokumentarfilm zwingend.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Projektstand: Produktion
Drehorte: Schweiz, USA, Frankreich, Polen, Deutschland
Genre: Dokumentarfilm, Kino
Format: HD/DCP 5.1
Regie und Buch: Daniel Howald
Kamera: Gabriel Sandru, Ramòn Giger
Schnitt: Christof Schertenleib
Sounddesign: Reto Stamm und Daniel Howald
Produktionsleitung: Thabea Furrer
Das Projekt ist Sieger der beiden Pitchingpreise von 3sat und SRF Sternstunden.
Andreas Miller, Alice Miller, Martin Miller
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